Page 6 - Emmentaler Woche - KW 13 - 2023
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DIENSTAG, 28. MÄRZ 2023                                  TOP STELLEN
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              Schweizer Wirtschaft wächst 2023 deutlich unterdurchschnittlich



          Die Expertengruppe Konjunkturprognosen bestätigt im We-                                                                              geringfügig auf 1,5 % (Prognose
          sentlichen ihre bisherige Einschätzung. Für das Jahr 2023 er-                                                                        von Dezember: 1,6 %) bei einer
          wartet sie ein deutlich unterdurchschnittliches Wachstum der                                                                         jahresdurchschnittlichen Infla-
          Schweizer Wirtschaft von 1,1  %, gefolgt von 1,5  % im Jahr 2024                                                                     tion von 1,5 %.
          (Sportevent-bereinigtes BIP). Die Energielage in Europa hat
          sich in den vergangenen Monaten entspannt. Der Teuerungs-                                                                            Die konjunkturelle Abkühlung
          druck bleibt international aber hoch.                                                                                                dürfte sich mit Verzögerung
                                                                                                                                               auch am Arbeitsmarkt bemerk-
          Im 4. Quartal 2022 stagnierte  junkturerholung eingesetzt. Da-                                                                       bar machen. Nach 2,0 % im Jah-
          das BIP der Schweiz. Das he-     neben hat sich die Energielage                                                                      resdurchschnitt 2023 sollte
          rausfordernde internationale  in Europa in den vergangenen                                                                           die Arbeitslosenquote 2024 bei
          Umfeld bremste die konjunk-      Monaten entspannt. Allerdings                                                                       2,3 % zu liegen kommen.
          tursensitiven Bereiche der In-   hat sich die Kerninflation in den
          dustrie; die Warenexporte gin-   grossen Industrieländern zu-                                                                              Konjunkturrisiken
          gen zurück. Hingegen wuchs  letzt weniger günstig entwickelt                                                                         International sind Risiken im
          die Binnennachfrage erneut,  als erwartet, sodass mit einer                                                                 Bild: pixabay   Zusammenhang mit der Infla-
          gestützt u. a. durch den robus-  restriktiveren Ausrichtung der  Gemäss Expertengruppe wird sich die Schweizer Wirtschaft deutlich unter-  tion und der damit verbunde-
          ten Beschäftigungsaufbau. Die  internationalen Geldpolitik und  durchschnittlich entwickeln, ohne aber in eine Rezession zu geraten.  nen geldpolitischen Reaktion in
          Stimmungsumfragen lieferten  entsprechenden bremsenden                                                                               den Vordergrund gerückt. Ins-
          zuletzt heterogene Ergebnisse.  Effekten auf die globale Nach-       Keine Rezession in Sicht       len auch im kommenden Win-       besondere könnte sich die In-
          Insgesamt deuten die aktuellen  frage zu rechnen ist. Auch im  Vor diesem Hintergrund prog-         ter 2023/24 ausbleibt. Gleich-   flation  als  noch  persistenter
          Indikatoren aber auf eine so-    Inland ist zunächst mit verhält-  nostiziert die Expertengruppe  zeitig wird erwartet, dass die  erweisen. Dies würde die glo-
          lide Entwicklung der Schweizer  nismässig hohen Teuerungsra-      für das Jahr 2023 ein Wirt-       Gas- und Strompreise im histo-   bale Nachfrage weiter bremsen
          Wirtschaft im 1. Quartal.        ten  zu  rechnen.  Die  Inflation  schaftswachstum in der Schweiz  rischen Vergleich hoch bleiben.  und eine restriktivere Geldpoli-
                                           dürfte 2023 bei 2,4 % zu liegen  von 1,1  % (Prognose von Dezem-   Bis Ende 2024 dürfte sich die  tik nötig machen. Dann wür-
           Gute Lage am Arbeitsmarkt       kommen. Gestützt durch die  ber: 1,0 %). Damit würde sich  Energielage in Europa wei-               den sich bestehende Risiken im
          und Nominallohnerhöhungen        gute Lage am Arbeitsmarkt und  die Schweizer Wirtschaft deut-      ter normalisieren und die In-    Zusammenhang mit der global
          International präsentiert sich  Nominallohnerhöhungen sollte  lich unterdurchschnittlich ent-       flationsraten international all-  stark angewachsenen Verschul-
          die Wirtschaftslage derzeit et-  der private Konsum in den kom-   wickeln, ohne aber in eine Re-    mählich  zurückgehen.  Damit  dung sowie Risiken von Korrek-
          was positiver als noch in der  menden Quartalen moderat an-       zession zu geraten. Wie bisher  sollte eine  gewisse  Erholung  turen an den Immobilien- und
          Prognose von Dezember ange-      steigen. Bei den Investitionen  geht die Expertengruppe für ihre  der globalen Nachfrage einset-    Finanzmärkten verschärfen.
          nommen. In China hat nach  ist angesichts des Umfelds nur  Prognose davon aus, dass eine  zen. Die Expertengruppe senkt
          dem Ausstieg aus der Null-Co-    mit einem unterdurchschnittli-   Energiemangellage mit breit-      ihre Prognose für das Wachstum                                pd
          vid-Politik eine deutliche Kon-  chen Wachstum zu rechnen.        flächigen Produktionsausfäl-      der Schweizer Wirtschaft 2024


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                                                                            Die privaten Leistungserbrin-     mehr  als  700  Personen  ange-  zu einer Verschiebung des Pro-
                                                                            ger fordern flächendeckende       wachsen. Diese Fachpersonen  blems. Bereits heute verfügen
                                                                            Lösungen, um den Berufsleu-       fehlen in den Betrieben.         die privaten Anbieter schweiz-
                                                                            ten im Gesundheitswesen eine                                       weit über grosse Marktanteile
                                                                            Perspektive zu bieten.               Wettbewerbsverzerrung         als systemrelevanten Versorger:
                                                                                                                  zugunsten öffentliche        •  Heime: Mehr als 45 Pro-
                                                                            Verschiedene ärztliche Fach-       Gesundheitsorganisationen          zent der Betriebe sind pri-
                                                                            richtungen  finden  kaum  noch  Bereits Mitte Mai 2022 hat            vat ohne Subventionen
                                                                            Nachwuchs, die Zahl der mo-       u.a. die Stadt Zürich aufgrund  •  Spitäler:  rund  25  Prozent
                                                                            natlichen Berufsausstiege in der  eines Gemeinderatsbeschlus-         der geleisteten stationären
                                                                            Pflege befinden sich im Langzeit-  ses die Löhne von 70 Prozent       Pflegetage
                                                                            hoch. Der Arbeitskräftemangel  der nichtärztlichen Mitarbei-       •  Spitex: Pflege insgesamt
                                                                            im  Gesundheitswesen  hat  sich  tenden in den stadteigenen Spi-      26,5%,  Grundpflege 32,8%
                                                                            verstärkt und die Belastung des  tälern durch Höhereinstufun-         im 2021
                                                                            vorhandenen Personals nimmt  gen im Lohnsystem verbessert.
                                                                            weiter zu. Mehr Geld, mehr Frei-  Rund 28 Millionen Franken be-    Sie leisten somit einen wichtigen
                                                                            (zeit) und mehr Vereinbarkeit  tragen die jährlichen Mehrkos-      Beitrag, um die Gesundheitsver-
                                                                            sind gefordert, um den Fach-      ten dafür. Die Finanzierung er-  sorgung in der Schweiz sicherzu-
                                                                            kräften eine Perspektive zu bie-  folgt aus Steuergeldern. Auch in  stellen. Eine Gleichbehandlung
                                                                            ten. Damit die Situation verbes-  anderen Regionen nehmen die  mit  den öffentlichen  Betrieben
                   Registrierte Arbeitslosigkeit im Februar 2023            sert werden kann, verlangen die  Interventionen der Politik zu,  ist aus Sicht der privaten Leis-
            Gemäss  den  Erhebungen  des  Staatssekretariats  für  Wirtschaft   privaten Leistungserbringerver-  um  den  öffentlichen  Gesund-  tungserbringer zwingend. Da der
            (SECO) waren Ende Februar 2023 98'452 Arbeitslose bei den Regio-  bände flächendeckende Lösun-    heitsorganisationen einen Wett-  Bundesrat die Erhöhung der Bei-
            nalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) eingeschrieben, 2’324 we-  gen. Isolierte Massnahmen ein-  bewerbsvorteil zu verschaffen.   träge der Krankenkassen (OKP)
            niger als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote sank damit von 2,2%   zelner Kantone und Städte füh-  Wirtschaftlich unabhängige An-  abgelehnt hat, sind die Kantone
            im Januar 2023 auf 2,1% im Berichtsmonat. Gegenüber dem Vorjah-  ren oftmals zu einem Wettbe-     bieter, welche sich den Markt  gefordert, dem Kannibalismus
            resmonat verringerte sich die Arbeitslosigkeit um 19’518 Personen   werbsnachteil für wirtschaftlich  mit den öffentlichen Leistungs-  im Wettbewerb um das Pflege-
            (-16,5%).                                                       unabhängige Anbieter.             erbringern teilen, haben bei der  personal ein Ende zu setzen und
                                                                                                              Rekrutierung von neuen Mit-      das Gesundheitsnetz als Gan-
                                                                            Der Arbeitskräftemangel im Ge-    arbeitenden oft das Nachsehen.  zes, mit attraktiven Arbeitge-
                                                                            sundheitswesen ist allgegen-      Mit den durch Steuergelder fi-   bern und zeitgemässen Arbeits-
            ANZEIGE                                                         wärtig. Die Gründe dafür sind  nanzierten Lohnangeboten kön-       bedingungen, wieder in ein posi-
                                                                            bekannt: Kostendruck bei den  nen die Privaten nicht mithal-       tives Licht zu stellen.
                                                                            Leistungserbringern, demo-        ten. Die Preise für den Personal-  Vordringlich ist die Teuerung
            Maurer mit Motivation gesucht (w/m/d) 100%                      grafische Entwicklung, fehlen-    einsatz lassen sich in einem re-  auszugleichen, damit die Finan-
            Wir suchen einen aufgestellten, jüngeren Maurer für unser ebenfalls junges Team.    der Nachwuchs. Entsprechend  gulierten Markt nicht erhöhen.  zierung nicht auf einer veralte-
            Das erwartet Sie:                                               leidet das Image der Gesund-                                       ten Kostenberechnung beruht.
            •    Anspruchsvolle, vielseitige und interessante Arbeiten      heitsberufe. Dabei stehen die        Gleichberechtigung und        Zudem ist die Finanzierung an
            •    Gute Entlöhnung und die üblichen Sozialleistungen          Chancen gut, bei einem Kon-        flächendeckende Lösungen        alle Leistungserbringer zu erhö-
            •    Familiärer Umgang, Firmenauto
                                                                            kurrenzbetrieb oder ausserhalb  Die Vertreter der privaten Leis-   hen, damit alle Betriebe attrak-
            Das erwarten wir:                                               der Branche bessere Arbeitsbe-    tungserbringerverbände sind  tivere  Anstellungsbedingungen
            •    Genaues, selbstständiges Arbeiten                          dingungen zu finden. Auch die  sich einig, dass der aktuelle  für  das  Gesundheitspersonal
            •    Führerschein                                               öffentliche Gesundheitsverwal-    Arbeitskräftemangel im Ge-       anbieten können.             pd
            •    Motivation das Handwerk des Cheminéebauers zu erlernen     tung verschärft die Situation.  sundheitswesen nur mit flä-

                                Bewerbungen an : urs.hufenus@hufenus.ch     Der Personaletat beim BAG bei-    chendeckenden Lösungen ent-          www.spitexprivee.swiss
                                Oberdorfstrasse 24 | 3322 Urtenen | 031 850 15 15   spielsweise ist in den letzten 20  schärft werden kann. Andere     www.ospita.ch
                                                                            Jahren um über 50 % auf weit  Massnahmen führen lediglich                www.senesuisse.ch
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