Page 1 - Langenthaler Zeitung - KW 21 - 2021
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AAREZEITUNG, Dienstag 25. Mai 2021  |  KW 21  |  12. Jahrgang  |  Inserateannahme: 031 301 09 71  |  Redaktion: 031 301 09 72  |  info@langenthalerzeitung.ch   |   www.langenthalerzeitung.ch

                             KURT EICHEN-                                 MIRIAM                                       MARION
                             BERGER                                       BAUMANN                                      RUSSEK

                             «Wasser ist heilig,                          Die Patronne des re-                         Die Co-Präsidentin der
                             der Boden unsere Le-                         nommierten Basler Lä-                        Freunde der Verfas-
                             bensgrundlage. Des-                          ckerli Huus führt den                        sung will unsere Frei-
                             halb sage ich 2 x Ja für                     Traditionsbetrieb mit                        heit schützen und lehnt
                             die Trinkwasser- und                         viel Passion und Unter-                      daher das Covid-Gesetz
                             Pestizidinitiative.»                         nehmergeist.                                 vehement ab.


                    SEITE 5                                      SEITE 9                                     SEITE 10




                             «Ältere




          Menschen werden




                       geschätzt»





          Seniorinnen und Senioren sind im Durchschnitt noch nie so
          gesund wie heute. Zudem nehmen ältere Menschen eine zent-
          rale Funktion in unserer Gesellschaft wahr. Dies erlebt Alain
          Huber, Direktor Pro Senectute Schweiz tagtäglich bei seiner
          Arbeit. Hier spricht er über Altersarmut, die Reformen in den
          Sozialwerken sowie den Zusammenhalt und die Solidarität al-                                                                   Bild: zVg
          ler Generationen, die durch die Pandemie eine neue Bedeu-         96 Prozent der Seniorinnen und Senioren leben heute in den eigenen vier Wän-
          tung erhalten hat.                                                den. Dabei ist die Pro Senectute eine wichtige Anlaufstelle bei Alltagsfragen.

          Pro  Senectute  ist  die  bedeu-  macht  den  Seniorinnen  und  mografischen  Entwicklung an-       Sie  hüten  Grosskinder,  be-
          tendste Dienstleistungsorgani-   Senioren  zurzeit  am  meisten  zupassen und das heutige Ren-      treuen ihre Nächsten beim Äl-
          sation  für  Altersfragen  in  der  Sorge?                        tenniveau der AHV abzusichern  terwerden und sind sehr häufig
          Schweiz. Wie geht es den älte-   Mehrere Themen: Ein zentrales  und die Weichen der Berufli-        ehrenamtlich in Milizämtern,
          ren Menschen in der Schweiz?     Thema ist die Betreuung und  chen Vorsorge neu zu stellen,  Vereinen oder Organisationen
          Alain Huber:  Grundsätzlich  Pflege im Alter. 96 Prozent der  um gerade den jungen Men-             tätig. So darf auch Pro Senec-
          gut. Heute sprechen wir von  Seniorinnen und Senioren le-         schen eine Perspektive auf eine  tute auf mehr als 18’400 vor-
          Generationen im Pensionsalter,  ben heute in den eigenen vier  finanziell gesicherte Altersvor-     wiegend ältere Menschen zäh-
          die grossmehrheitlich finan-     Wänden. Oft braucht es Unter-    sorge zu geben.                   len, die unsere Dienstleistungen
          ziell gut dastehen. Dabei dürfen  stützung von Dritten, damit dies                                  als Freiwillige erst möglich ma-
          wir aber nicht vergessen, dass  bis ins hohe Alter möglich ist.  Wie hat sich aufgrund der Pan-     chen. Doch diesem Zusammen-
          nach wie vor jede achte Person  Den Löwenanteil dieser Aufga-     demie die Solidarität zwischen  spiel der Generationen muss
          unter Altersarmut leidet. Sprich  ben übernehmen nach wie vor  den Generationen und den älte-       Sorge getragen und Wertschät-
          in der Schweiz leben zwischen  die Familie und Verwandte. Mit  ren Menschen verändert?              zung entgegengebracht wer-
          200'000 und 300’000 Menschen  zunehmendem Alter wandeln  Die Erfahrungen des letzten  den. Jetzt, nach einem intensi-
          im Pensionsalter, die arm sind.  sich jedoch die Bedürfnisse äl-  Jahres zeigen, dass die Solida-   ven Jahr, müssen wir beweisen,
          Gesundheitlich gesehen wa-       terer Menschen, was zu einem  rität in der Schweiz gross ist,  dass dieser Zusammenhalt über
          ren die Seniorinnen und Senio-   Kraftakt für das freiwillige Netz  wenn wir in einer Notsituation  eine längere Zeit spielt. Ich bin
          ren im Durchschnitt noch nie  der Helfenden wird. Es braucht  sind. Ältere Menschen werden  zuversichtlich, dass uns dies ge-
          so gesund wie heute. Menschen  gute, professionelle und vor al-   geschätzt. Sie sind ein wichti-   lingen wird.
          im Pensionsalter können sich  lem finanzierbare Dienstleis-       ger Teil des gesellschaftlichen
          heute  auf  rund  zehn gesunde  tungen, um die ältere Bevölke-    Miteinanders.  Es  braucht  den  Ein grosses Thema für uns alle
          Jahre mehr freuen, als noch vor  rung zielgerichtet dort zu unter-  Zusammenhalt und die Soli-      im Alltag ist die Digitalisierung,
          30 Jahren.                       stützen, wo der Erhalt der Selb-  darität aller Generationen, um  die durch Corona nun noch be-
                                           ständigkeit und Autonomie im  auch in schwierigen Zeiten als  schleunigt wurde. Was sind die
          Die Pandemie war und ist eine  eigenen Zuhause gefördert wer-     Gesellschaft  zu funktionieren.  grössten  digitalen  Herausfor-
          grosse  Herausforderung  ge-     den kann. Zudem gilt es, die Al-  Ältere Menschen nehmen da-       derungen für die ältere Bevöl-
          rade für ältere Menschen. Was  tersvorsorge der erwarteten de-    bei zentrale Funktionen wahr:  kerung?        Fortsetzung Seite 3
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