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AARE ZEITUNG, Dienstag 11. Mai 2021  |  KW 19  |  12. Jahrgang  |  Inserateannahme: 031 301 09 71  |  Redaktion: 031 301 09 72  |  info@burgdorferzeitung.ch  |  www.burgdorferzeitung.ch


                             WEITER­                                   MARION                                   KURT EICHEN­                              MIRIAM
                             BILDUNG                                   RUSSEK                                   BERGER                                    BAUMANN


                             Jeder und jede kann                       Die Co-Präsidentin                       «Wasser ist heilig,                       Die Patronne des re-
                             im beruflichen Alltag                     der Freunde der Ver-                     der Boden unsere Le-                      nommierten Basler
                             Mitarbeitende unter-                      fassung will unsere                      bensgrundlage. Des-                       Läckerli Huus führt
                             stützen und sich zum                      Freiheit schützen und                    halb sage ich 2 x Ja                      den Traditionsbetrieb
                             Coach ausbilden las-                      lehnt daher das Covid-                   für die Trinkwasser-                      mit viel Passion und
                             sen.                                      Gesetz vehement ab.                      und Pestizidinitiative.»                  Unternehmergeist.

                    SEITE 2                                   SEITE 6                                   SEITE 9                                 SEITE 11



                             «Ältere




          Menschen werden




                       geschätzt»





          Seniorinnen und Senioren sind im Durchschnitt noch nie so
          gesund wie heute. Zudem nehmen ältere Menschen eine zent-
          rale Funktion in unserer Gesellschaft wahr. Dies erlebt Alain
          Huber, Direktor Pro Senectute Schweiz tagtäglich bei seiner
          Arbeit. Hier spricht er über Altersarmut, die Reformen in den
          Sozialwerken sowie den Zusammenhalt und die Solidarität al-                                                                   Bild: zVg
          ler Generationen, die durch die Pandemie eine neue Bedeu-         96 Prozent der Seniorinnen und Senioren leben heute in den eigenen vier Wän-
          tung erhalten hat.                                                den. Dabei ist die Pro Senectute eine wichtige Anlaufstelle bei Alltagsfragen.

          Pro  Senectute  ist  die  bedeu-  macht  den  Seniorinnen  und  mografischen  Entwicklung an-       kinder, betreuen ihre Nächsten
          tendste Dienstleistungsorgani-   Senioren  zurzeit  am  meisten  zupassen und das heutige Ren-      beim Älterwerden und sind sehr
          sation für Altersfragen in der  Sorge?                            tenniveau der AHV abzusichern  häufig ehrenamtlich in Milizäm-
          Schweiz. Wie geht es den älte-   Mehrere Themen: Ein zentrales  und die Weichen der Berufli-        tern, Vereinen oder Organisatio-
          ren Menschen in der Schweiz?     Thema ist die Betreuung und  chen Vorsorge neu zu stellen,  nen tätig. So darf auch Pro Se-
          Alain Huber:  Grundsätzlich  Pflege im Alter. 96 Prozent der  um gerade den jungen Men-             nectute auf mehr als 18'400 vor-
          gut. Heute sprechen wir von  Seniorinnen und Senioren le-         schen eine Perspektive auf eine  wiegend ältere Menschen zäh-
          Generationen im Pensionsalter,  ben heute in den eigenen vier  finanziell gesicherte Altersvor-     len, die unsere Dienstleistungen
          die grossmehrheitlich finan-     Wänden. Oft braucht es Unter-    sorge zu geben.                   als Freiwillige erst möglich ma-
          ziell gut dastehen. Dabei dürfen  stützung von Dritten, damit dies                                  chen. Doch diesem Zusammen-
          wir aber nicht vergessen, dass  bis ins hohe Alter möglich ist.  Wie hat sich aufgrund der Pan-     spiel der Generationen muss
          nach wie vor jede achte Person  Den Löwenanteil dieser Aufga-     demie die Solidarität zwischen  Sorge getragen und Wertschät-
          unter Altersarmut leidet. Sprich  ben übernehmen nach wie vor  den Generationen und den älte-       zung entgegengebracht wer-
          in der Schweiz leben zwischen  die Familie und Verwandte. Mit  ren Menschen verändert?              den. Jetzt, nach einem intensi-
          200'000 und 300'000 Menschen  zunehmendem Alter wandeln  Die Erfahrungen des letzten Jah-           ven Jahr, müssen wir beweisen,
          im Pensionsalter, die arm sind.  sich jedoch die Bedürfnisse äl-  res zeigen, dass die Solidarität in  dass dieser Zusammenhalt über
          Gesundheitlich gesehen wa-       terer Menschen, was zu einem  der Schweiz gross ist, wenn wir  eine längere Zeit spielt. Ich bin
          ren die Seniorinnen und Senio-   Kraftakt für das freiwillige Netz  in einer Notsituation sind. Ältere  zuversichtlich, dass uns dies ge-
          ren im Durchschnitt noch nie  der Helfenden wird. Es braucht  Menschen werden geschätzt. Sie  lingen wird.
          so gesund wie heute. Menschen  gute, professionelle und vor al-   sind ein wichtiger Teil des ge-
          im Pensionsalter können sich  lem finanzierbare Dienstleis-       sellschaftlichen  Miteinanders.  Ein grosses Thema für uns alle
          heute  auf  rund  zehn gesunde  tungen, um die ältere Bevölke-    Es braucht den Zusammenhalt  im Alltag ist die Digitalisierung,
          Jahre mehr freuen, als noch vor  rung zielgerichtet dort zu unter-  und die Solidarität aller Gene-  die durch Corona nun noch be-
          30 Jahren.                       stützen, wo der Erhalt der Selb-  rationen, um auch in schwieri-   schleunigt wurde. Was sind die
                                           ständigkeit und Autonomie im  gen Zeiten als Gesellschaft zu  grössten  digitalen  Herausfor-
          Die Pandemie war und ist eine  eigenen Zuhause gefördert wer-     funktionieren. Ältere Menschen  derungen für die ältere Bevöl-
          grosse  Herausforderung  ge-     den kann. Zudem gilt es, die Al-  nehmen  dabei zentrale  Funk-    kerung?
          rade für ältere Menschen. Was  tersvorsorge der erwarteten de-    tionen wahr: Sie hüten Gross-                 Fortsetzung Seite 3
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