Page 1 - Bieler Zeitung - KW 37 - 2019
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AARE ZEITUNG, Dienstag, 10. September 2019 | KW 37 | 10. Jahrgang | Inserateannahme: 031 301 09 71 | Redaktion: 031 301 09 72 | info@bielerzeitung.ch | www.bielerzeitung.ch
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Kräfte zu tanken.
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Nachhaltiger
Brückenbauer
Der Verein Green Building Schweiz unterstützt seine Mitglie-
der als Fachstelle und neutrale Wissensplattform rund um Er-
satzneubauten und Modernisierungen. Dabei fördert er pra-
xisnah das nachhaltige Bauen. Politisch setzt er sich für ein
liberales Wirtschaftssystem ein.
Die Schweiz ist ein kleines Land, und Bauunternehmer und för- Bild: zVg
dessen Einwohnerzahl stetig dern aktiv den Austausch bzw.
steigt. Wir beanspruchen immer die Debatte, um Vorurteile zu be- Nachhaltiges Bauen liegt im Trend: Ersatzneubauten, und Modernisierungen
mehr Platz für Wohnraum und seitigen und den Weg für ein Mit- lohnen sich ökonomisch, gesellschaftlich und ökologisch.
haben gleichzeitig einen veralte- einander zu ebnen», sagt Brun-
ten Gebäudepark, den wir nur ner. «Es geht darum, gemeinsam Imagegewinn mit kret, bevölkerungsnah und auch
ungenügend sanieren. Die Sanie- Lösungen zu finden, die sowohl nachhaltigem Bauen marktbezogen diskutiert und in
rungsquote liegt bei unter einem der Schweizer Baukultur Rech- Nachhaltige Bauten bieten für die Planungen integriert.
Prozent. Hinzu kommt, dass der nung tragen, als auch den ener- Bauherren, Betreiber und Nut- Green Building Schweiz nimmt
Gebäudepark für rund 40 Pro- getischen Anforderungen und zer viele Vorteile. Zum einen gegenüber den verschiedenen La-
zent des Energieverbrauchs und den menschlichen Bedürfnissen ist die Bauqualität besser und bels wie Minergie, Standard Nach-
einen Grossteil der CO2-Emis- gerecht werden.» die Planungssicherheit hö- haltiges Bauen SNBS, 2000-Watt-
sionen verantwortlich ist. Der Allerdings tun sich viele Schwei- her. Werden die Konzepte op- Areal, LEED, BREEAM oder
Ausweg aus dieser unbefriedi- zer noch schwer mit der Verdich- timiert, können die Betriebs- DGNB eine neutrale und sachli-
genden Situation lautet: Nach- tungsthematik. «Beim Bau geht kosten (Energie, Reinigung, In- che Haltung ein. Dazu Brunner:
haltige Verdichtung. «Wenn wir es immer noch um die Befrie- standhaltung) gesenkt werden. «Die Schaffung von einheitlichen
die zunehmende Zersiedelung digung der menschlichen Be- «Durch den erhöhten Komfort nachhaltigen Regelwerken und
der Landschaft stoppen, scho- dürfnisse, einerseits der funk- und die geringeren Nebenkos- Kriterienkatalogen im Zusam-
nend mit dem Boden umgehen tionalen aber auch der sozialen, ten für die Gebäudenutzer stei- menhang mit der Planung, der
und weiterhin attraktiven Wohn- psychologischen und kulturel- gen die Vermarktungschancen Erstellung und dem Betrieb von
raum anbieten wollen, geht dies len: Lebensstil, Nachbarschaft, der Liegenschaft. Die Eigen- Gebäuden führt zu Klarheit und
nur mittels nachhaltigen ver- Wohlbefinden», so Brunner. Da- tümer und Nutzer können da- Gleichberechtigung unter den
dichteten Bauens», stellt Si- bei stehe immer der Mensch im raus einen positiven Imagege- einzelnen Akteuren. Zudem lös-
bylle Brunner, stellvertretende Zentrum und so überrasche es winn verzeichnen», weiss Brun- ten die Labels einen Lernprozess
Geschäftsführerin des Vereins nicht, dass bei Verdichtungs- ner. Gerade in städtischen Zen- im Bereich des nachhaltigen Bau-
Green Building Schweiz fest. themen auch Ängste und Skep- tren ist das nachhaltige Bauen ens aus.» Mittlerweile sind die La-
Und hier setzt der Verein Green sis mitschwingen. «Im Vorder- ein sehr aktuelles Thema. Aber bels in der Schweizer Bauwirt-
Building Schweiz an. Er fungiert grund steht die Angst, einen auch in den einzelnen Gemein- schaft bereits zum Standard ge-
als Brückenbauer zwischen den Verlust an Lebensqualität hin- den werden Nachhaltigkeits- worden.
verschiedenen Akteuren im Zu- nehmen zu müssen.» Den- aspekte im Rahmen der Orts-
sammenhang mit dem nachhal- noch öffnen sich Herr und Frau planungsrevisionen sehr kon- Fortsetzung Seite 3
tigen und verdichteten Bauen. Schweizer allmählich für eine
«Wir vernetzen Politiker, Archi- Modernisierung des Schweizer
tekten, Planer, Denkmalpfleger Gebäudeparks.