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AARE ZEITUNG, Dienstag, 3. November 2020  |  KW 45  |  11. Jahrgang  |  Schwarztorstrasse 26  |  3007 Bern  |  Inserateannahme: 031 301 09 71  |  www.bernernachrichten.ch


                             SENIOREN                                  ANDREAS                                  JOHANNES                                  WANDERN
                                                                       MICHEL                                   JENNY                                     IM HERBST

                             Gerade für ältere                         Der CEO der Michel                       Der Biologe und FDP-                      Atmen Sie durch und
                             Menschen ist tägli-                       Gruppe AG gewinnt                        Politiker macht sich in                   geniessen Sie das far-
                             ches Training für die                     mit seinem Unter-                        der aktuellen Situation                   benfrohe Kleid der
                             Prävention von Stür-                      nehmen den Family                        über die Unsterblich-                     Natur.
                             zen unerlässlich.                         Business Award der                       keit Gedanken.
                                                                       AMAG.


                    SEITE 6                                   SEITE 7                                  SEITE 13                                 SEITE 15




            «Grosskonzerne





          und KMU werden


                                                                                                                                                AKTION IM NOVEMBER 20% Rabatt
               zum Freiwild!»






          Die Konzernverantwortungsinitiative (KVI) greift gemäss Tho-
          mas Fuchs, Kandidat der Gemeinderatswahlen in Bern sowie
          Präsident der SVP Stadt Bern und Geschäftsführer des Bun-
          des der Steuerzahler Schweiz, die Grundprinzipen unseres
          Rechts- und Wirtschaftssystems an. 99 Prozent der Schweizer
          Unternehmen verhalten sich vorbildlich. Deshalb lehnt er die
          KVI, über die am 29. November abgestimmt wird, ganz klar ab.

          Thomas Fuchs, Sie sind gegen  Verstösse, die nicht sie selbst
          die Konzernverantwortungs-       gemacht haben. Die Initia-                                                                   Bild: zVg
          initiative (KVI). Was sind Ihre  tive macht unsere Grossunter-    Thomas Fuchs: «Die Initiative schafft neue, enorme Risiken für Unterneh-
          Hauptargumente dagegen?          nehmen, wie auch die kleinen  men.»
          Thomas Fuchs: Das einzig gute  und mittleren Betriebe (KMU),
          ist der Titel: «Für verantwor-   zum Freiwild für die ausländi-   zent der Schweizer Unterneh-      die Kirche von Zwangssteuern
          tungsvolle Unternehmen – zum  sche Klage-Industrie. Auslän-       men verhalten sich vorbildlich.  von Firmen am meisten profi-
          Schutz von Mensch  und Um-       dische Anwaltskonzerne könn-     Es geht nicht an, dass wir ein  tiert.
          welt».  Die  Konzernverantwor-   ten gar auf Kosten der Steuer-   Haftungskonstrukt schaffen, so
          tungsinitiative (KVI) ist extrem  zahlenden Gratisklagen gegen  dass diese Unternehmen unver-       Es ist doch für unsere Gross-
          und schadet der Schweiz er-      unsere Firmen einreichen.  schuldet enormen Klagerisiken  konzerne wie auch KMU selbst-
          heblich: Unter dem Deckman-      Aber: Kein Unternehmen ist  ausgesetzt werden, nur um ei-          verständlich, dass sie die Men-
          tel von Solidarität und Verant-  gezwungen, seinen Sitz in der  nige schwarze Schafe zu bestra-     schenrechte und internationa-
          wortung  greift  das  Initiativ-  Schweiz zu behalten. Man darf  fen.  Hinzu kommt, dass  sich  len Umweltstandards im Aus-
          komitee die Grundprinzipien  dabei nicht vergessen, dass al-      Konzerne und Firmen in der  land respektieren!
          unseres Rechts- und Wirt-        lein die fünf grössten Konzerne  Schweiz bereits heute nicht in  Allerdings! Es ist für Schweizer
          schaftssystems an: Die Initia-   dem Schweizer Fiskus jährlich  einem rechtsfreien Raum bewe-       Unternehmen eine Selbstver-
          tive schafft die Unschuldsver-   rund fünf Milliarden Franken  gen.  Schweizer Unternehmen  ständlichkeit, Menschenrechte
          mutung (Stichwort: Beweislast-   Steuereinnahmen einbringen.      müssen sich an Gesetze halten  und internationale Umweltstan-
          Umkehr) für unsere Firmen de                                      und sie haften nach geltendem  dards einzuhalten. Es ist zudem
          facto ab. Kläger aus dem In- und  Schweizer Grosskonzerne wer-    Recht bereits für Fehlverhalten  auch eine Selbstverständlich-
          Ausland können damit künftig  den von den Initianten als Übel-    im In- und Ausland – und auch  keit, dass Schweizer Unterneh-
          Schweizer Unternehmen ohne  täter bezeichnet, die unter an-       für ihre Tochtergesellschaften  men, welche dies unterlassen
          Belege für ihre Schuld einkla-   derem rechtsfreie Räume aus-     im Ausland, sofern sie diese  und damit Schaden anrich-
          gen. Zudem sollen unsere Fir-    nützen etc. Ist das nicht etwas  rechtlich kontrollieren. Es ist  ten, zur Verantwortung gezogen
          men direkt auch für die Misse-   übertrieben?                     bedenklich, dass sogar die Lan-   werden.
          taten ihrer ausländischen Lie-   In der Tat, es ist übertrieben,  deskirche bei dieser Lügenkam-
          feranten geradestehen – also  wenn nicht gar gelogen. 99 Pro-     pagne mitmacht, obwohl gerade                 Fortsetzung Seite 3
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